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Nulldiät

Nulldiät

Eine der radikalsten Formen des Abnehmens ist die Null Diät. Sie ähnelt dem Fasten im Verzicht auf jegliche Nahrungsaufnahme. Hinter dem Fasten steht jedoch oft ein religiös-spiritueller Hintergrund.

Ziel einer Nulldiät ist alleine der Gewichtsverlust. Beim Fasten sind es Besinnung, Reinigung und Regeneration. Wie beim Fasten auch, dürfen in der nahrungsfreien Zeit nur reiz- und kalorienarme Flüssigkeiten wie Mineralwasser, Grüntee, Kräuter- oder Früchtetee konsumiert werden. Rotbuschtee ohne Milch und Zucker wäre erlaubt.

Was ist die Null Diät?

Die Null Diät beschreibt einen freiwilligen Nahrungsverzicht. Ziel ist das Abnehmen überflüssiger Pfunde. Während der gesamten Diät-Phase werden lediglich Getränke und Gemüsebrühe konsumiert. Im Grunde kann man diese Maßnahme gar nicht als Diät bezeichnen. Schon gar nicht als gesunde.

Einst galt die Null Diät als probate Maßnahme. Sie war gedacht, um bei Adipositas-Betroffenen eine medizinisch induzierte Gewichtsabnahme einzuleiten. Die Null Diät wurde damals unter ärztlicher Aufsicht im klinischen Bereich durchgeführt. Die durchschnittliche Dauer des Nahrungsverzichts lag bei acht Wochen. Heute gilt dieses radikale Therapieverfahren bei Adipositas als überholt. Der Grund: Ohne Nahrungsergänzungsmittel verliert der hungernde Körper sehr schnell Muskel- und Fettgewebe.

Der Organismus erhält über mehrere Tage keinerlei Nährstoffe. Vermeintlich droht dem übergewichtigen Körper durch den plötzlichen Nahrungsverzicht eine Hungersnot. Der alarmierte Organismus sichert daher sein Überleben: Er greift die eingelagerten Energiereserven an. Der Hungerstoffwechsel sorgt dafür, dass möglichst wenige Kalorien verbraucht werden. Nach drei Tagen Nahrungsverzicht stellt sich der Stoffwechsel um.

Der Organismus geht an die eingelagerten Fettpolster. Aus diesen bildet er sogenannte Keton-Körper. Diese unterdrücken den Hunger. Die Keton-Körper müssen jedoch mit viel Flüssigkeit ausgeleitet werden. Für einen gesunden Menschen ist absichtsvoll eingeleiteterer Hunger etwa 30 Tage aushaltbar. Als Diätmaßnahme ist die Null Diät aber trotzdem ungeeignet. Sie schwächt jeden, der sie über mehrere Tage ausführt.

Wie funktioniert die Null Diät?

Die Null Diät ist einfach durchzuführen. Der Diätwillige kauft keinerlei Essen. Er lässt sämtliche Mahlzeiten aus. Er sorgt lediglich für zwei bis drei Liter Flüssigkeitszufuhr am Tag. Der erreichbare Gewichtsabbau beträgt bis zu einem Pfund pro Diät-Tag.

Problematisch ist an der Null Diät jedoch, dass zunächst die Muskelmasse schwindet. Der Grund liegt im hohen Bedarf an lebenswichtigen Proteinen und Aminosäuren. Diese werden mangels Protein-Zufuhr aus den Speichern der Muskulatur entnommen. Außerdem haben die Menschen bei einer Null Diät anfangs starken Hunger. Ohne die Aufnahme von Nährstoffen wie Proteinen, Mineralstoffen oder Vitaminen leidet der Organismus. Jeder darbende Mensch leidet früher oder später an Konzentrationsstörungen, Frösteln und Gefühlen der Schwäche. Er erlebt Herz-Kreislaufprobleme, Gichtanfälle und Kopfschmerzen. Der Grund dafür sind die vom Körper gebildeten Keton-Körper.

Als Antwort auf den totalen Nahrungsentzug fährt der Organismus den Kalorienverbrauch herunter. Das wäre bei einer vernünftigen Ernährungsumstellung nicht der Fall. Angesichts der gesundheitlichen Nachteile, die eine Null Diät hat, ist sie nicht empfehlenswert. Der angestrebte Gewichtsverlust ist auch mit gesünderen Diät-Strategien umsetzbar.

Welche Lebensmittel sind bei der Null Diät erlaubt?

Keine. Nur bis zu drei Liter stilles Mineralwasser, etwas Grüntee, Kräuter und Früchtetee, gegebenenfalls eine dünne Gemüsebrühe sind statthaft. Mancher Diät-Ratgeber spricht daher auch vom Wasserfasten. Das ist ein beschönigender Ausdruck. Was fehlt, ist der geistige Hintergrund, der mit dem Fasten meist verbunden wird.

Wie lange sich jemand diese Hungertortur auferlegt, ist unterschiedlich. Ob mit kurzer oder längerer Dauer: Die Null Diät-Rosskur ist wegen des nachfolgenden Jojo-Effekts nicht empfehlenswert. Die gesundheitlichen Risiken der Null Diät sind nicht zu unterschätzen.

Für wen ist die Null Diät geeignet?

Bevor sich jemand die Null Diät auferlegt, sollte er einen Gesundheitsscheck beim Hausarzt vornehmen lassen. Die Blutwerte sollten während einer längeren Diät-Maßnahme ohne Nahrungsaufnahme überprüft werden.

Die Null Diät eignet sich – wenn überhaupt – nur für gesunde Erwachsene. Mediziner und Ernährungsexperten sehen die Null Diät als kritische Diätmaßnahme an. Selbst der historische Buddha erkannte der Legende nach, dass vollkommene Nahrungsabstinenz nirgendwo hin führt. Erleuchtung erlangte Siddharta Gautama Buddha erst, als er wieder in moderatem Umfang zu essen begann. Heute zeigen nur noch wenige Bilder und Statuen Buddha als hungernden Asketen.

Wer seinen Körper gut kennt und bereits mehrfach gefastet hat, kann sich die Null Diät zumuten. Eine Regel gibt es aber: Wenn der Hunger zu stark wird, oder Herz-Kreislauf-Beschwerden und Schwindelattacken auftreten, sollte umgehend wieder gegessen werden. Sonst droht ein Kreislaufkollaps.

Ungeeignet ist eine Null Diät auch für schwangere und stillende Mütter, für Kinder und Jugendliche, sowie für alte und kranke Menschen. Bei diesen Gruppen ist der Bedarf an Nährstoffen erhöht.

Wie sieht ein Ernährungsplan für die Null Diät aus?

Im Grunde ist es überflüssig, einen Ernährungsplan für die Null-Diät aufzustellen. Es wird ja nichts gegessen oder zubereitet. Falls aber jemandem nicht klar sein sollte, wie ein Diät-Tag aussehen könnte, hier ein Null-Diät Plan für drei Tage.

Tag 1

Frühstück: entfällt. Es wird lediglich ausreichend Mineralwasser oder Kräutertee getrunken.

Mittag: entfällt. Damit das Hungern leichter fällt, darf etwas Gemüsebrühe getrunken werden. Diese sollte vor Beginn der Diätmaßnahme aus frischen Gemüsen selbst gekocht worden sein – und zwar salzarm. Gegebenenfalls wird die Gemüsebrühe aus einem salzarmen Gemüse-Brühwürfel aus dem Bioladen zubereitet.

Abendbrot: entfällt. Erlaubt ist heiße Gemüsebrühe gegen das Frösteln. Kräutertee und Mineralwasser zu jeder Zeit.

Tag 2

Frühstück: entfällt. Es werden nur Mineralwasser, Rooibos-Tee ohne Milch und/oder Kräutertee getrunken.

Mittag: entfällt. Eine Tasse Gemüsebrühe ohne Gemüsestücke ist erlaubt. Gegebenenfalls wird diese aus einem salzarmen Gemüse-Brühwürfel zubereitet.

Abendbrot: entfällt. Heiße Gemüsebrühe ist gestattet. Früchte- oder Kräutertee und Mineralwasser dürfen zu jeder Zeit getrunken werden.

Tag 3

Frühstück: entfällt. Mineralwasser, Rooibos-Tee und/oder Kräutertee sind erlaubt.

Mittag: entfällt. Ein Becher heiße Gemüsebrühe (frisch oder aus einem Stück salzarmem Gemüse-brühwürfel zubereitet) ist erlaubt.

Abendbrot: entfällt. Heiße Gemüsebrühe ist erlaubt. Kräuter- oder Früchtetee und Mineralwasser dürfen zu jeder Zeit getrunken werden.

Ab dem vierten Tag sollte es zu jeder Mahlzeit etwas mehr zu essen geben. Zum Frühstück an Tag vier gibt es beispielsweise zwei Reiswaffeln, zum Mittag ein gekochtes Ei und eine Pellkartoffel. Zum Abendbrot kann in Olivenöl und Wasser angedünstete Zucchini mit Kresse gegessen werden. Jeden Tag werden weitere gesunde Lebensmittel ergänzt, bis die gewohnte Nahrungsmenge erreicht ist.

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