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Metabolic Balance

Metabolic Balance

Die Metabolic Balance ist ein individuelles Stoffwechselprogramm. Es handelt sich aber nicht wirklich um eine Diät. Vielmehr wurde hier ein ganzheitliches Ernährungsprogramm konzipiert. Dieses soll lebenslang durchgehalten werden. Ob das immer gelingt, ist jedoch fraglich. Die Ernährungsvorschriften beim Metabolic Balancing sind sehr strikt.

Grundlage des Metabolic Balance-Konzepts ist die Vermutung: Übergewicht entsteht vorzugsweise durch ernährungsbedingte Blutzuckerschwankungen. Die Regulierung des Zuckerstoffwechsels steht daher im Fokus der Metabolic Balance. Als Ergebnis eines stabil gehaltenen Blutzuckerspiegels ist ein Gewichtsverlust zu erwarten. Daher wird dieses Ernährungskonzept heute auch als Diät beworben. Es ist aber viel mehr.

Was ist Metabolic Balance?

Diese ganzheitliche Ernährungsweise wurde 2001 von zwei Ernährungsexperten entwickelt. Zunächst werden vom Patienten 36 verschiedene Blutwerte ermittelt. Danach wird in der Anamnese nach persönlichen Essens-Vorlieben, bekannten Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und ernährungsbedingten Krankheiten gefragt. Aufgrund dieser Daten wird dann per Computer-Software ein spezielles Ernährungsprogramm für den Kunden erstellt. Dieses Programm berücksichtigt bestimmte Defizite im Ernährungsprofil. Es berücksichtigt aber auch offensichtlich Unverträgliches.

Ohne die Blutabnahme und einen zertifizierten Metabolic Balance-Fachberater kann der individuelle Diätplan nicht erstellt werden. Wer sich für die Metabolic Balance-Methode interessiert, sollte sich im Internet einen zertifizierten Metabolic Balance-Berater suchen. Diese nimmt dann das Blut ab. Eine andere Alternative ist, dass der eigene Hausarzt das Blut abnimmt. Er kann sich dann mit den Blutwerten seines Patienten an die Metabolic Balance-Zentrale in Isen wenden. Das ist telefonisch oder per Mailkontakt möglich.

Mit dem Metabolic Balance-Programm soll jeder Mensch ein individuelles Ernährungskonzept erhalten. Der Organismus der Teilnehmer soll alle benötigten Nährstoff in einem ausgewogenem Verhältnis erhalten. Dadurch soll sich nicht nur die allgemeine Gesundheitssituation verbessern. Auch die Figur profitiert davon. Heißhungertattacken sollen vermieden werden. Das klappt jedoch nicht immer. Dafür sorgen rigide Mengenvorgaben in der Anfangszeit.

Wie funktioniert Metabolic Balance?

Das Metabolic Balance-Konzept basiert auf vier unterschiedlichen Diät-Phasen. Die Ernährungsratschläge stützen sich auf die glykämische Last. Durch diese wird die Wirkung eines Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel bewertet. Die glykämische Last kann aus zwei Basis-Werten errechnet werden: dem glykämischen Index und dem Gehalt eines Nahrungsmittels an Kohlenhydraten. Kohlenhydrate sind in ihrer Wirkung auf den Blutzuckerspiegel unterschiedlich zu beurteilen. Komplexe Kohlenhydrate wie Vollkorn werden anders verstoffwechselt als einfache wie Industriezucker.

Der Metabolic-Balance-Ernährungsplan favorisiert Lebensmittel, die nur geringfügige Blutzuckerschwankungen auslösen. Bei stärkeren Blutzuckerschwankungen sind Heißhungerattacken zu erwarten. Das untergräbt die Ernährungsdisziplin und den Gewichtsverlust. Um einen Gewichtsverlust zu erreichen, werden Art und Menge der erlaubten Lebensmittel für jeden Patienten genau definiert. Auch sonst gibt es bei der Metabolic Balance strenge Vorgaben. Zum Beispiel soll jeden Tag ein Apfel gegessen werden.

Die drei Mahlzeiten müssen jeweils fünf Stunden auseinander liegen. Nach 21 Uhr wird nichts mehr gegessen. Keine Mahlzeit sollte länger als eine Stunde dauern. Zu Beginn jeder Mahlzeit sollen einige Bissen von etwas Eiweißhaltigem gegessen werden. Das soll Protein-spaltende Verdauungsenzyme aktivieren. Zugleich soll sich die Insulin-Ausschüttung verzögern. Jede Mahlzeit soll einen anderen Eiweiß-Träger berücksichtigen.

Die Trinkmenge an Mineralwasser wird genau berechnet: Je Kilogramm Körpergewicht müssen es 35 Milliliter sein. Bei 70 Kilogramm Gewicht ergeben sich 2,45 Liter Trinkwasserzufuhr. Kaffee oder Tee werden nur zum Essen oder kurz danach gestattet.

Welche Lebensmittel sind bei Metabolic Balance erlaubt?

Die erlaubten Lebensmittel richten sich nach dem individuellen Ernährungsplan. Zudem wird das Metabolic Balance-Konzept in vier Diät-Phasen aufgeteilt. Phase eins ist die Entlastungsphase. Sie dient der Reinigung des Darmtraktes. In den ersten beiden Tagen wird daher eine vollständige Darmentleerung gefordert. Erlaubt ist nur leichte Kost – beispielsweise Kartoffeln, gedünstetes Gemüse oder Vollkornreis.

Phase zwei ist die Umstellungsphase. Dauer: zwei Wochen. Die Ernährung wird strikt nach dem ermittelten Metabolic Balance-Ernährungsplan ausgerichtet. Erlaubt sind jetzt drei Mahlzeiten. Diese werden mit kohlenhydratarmen und proteinreichen Speisen wie Fisch, magerem Fleisch, Eiern, Milchprodukten und gedünstetem Gemüse als Beilage bestritten. Die Essensmengen werden stark begrenzt. Dass jemand dabei abnimmt, ist wahrscheinlich.

In Metabolic Balance-Phase drei werden die Ernährungsvorschriften etwas gelockert. Die Umstellungsphase ist durch eine erweiterte Lebensmittel-Auswahl gekennzeichnet. Nudeln oder Vollkornreis sind jetzt in Maßen erlaubt. An den „Schummeltagen“ darf man auch mal die vorgegebenen Mengenvorgaben ignorieren.

In Phase vier finden die Metabolic Balance Patienten selbst heraus, was ihnen bekommt – und was nicht. Es geht darum, die Grundzüge der neuen Ernährungsweise beizubehalten. Diese dürfen aber den alltäglichen Bedürfnissen und Vorlieben angepasst werden.

Für wen ist Metabolic Balance geeignet?

Bei striktem Einhalten der Vorgaben kann jeder mit Metabolic Balance überflüssiges Körpergewicht abbauen. Die kalorienreduzierte Mischkost hat einen erhöhten Proteingehalt. Das kommt auch sportlichen Naturen entgegen. Die enorme Disziplin in Sachen Menge und Nahrungsauswahl begünstigt aber in den ersten beiden Phasen einen Diät-Abbruch. Die Kompetenz der Metabolic Balance-Berater ist unterschiedlich hoch. Viele sind Heilpraktiker. Manche sind Ernährungsberater. Ist die Beratung qualifiziert, können eventuelle Probleme vor einem Diät-Abbruch ausgeräumt werden.

Diese Diät-Form fußt auf den aktualisierten Empfehlungen der “Deutschen Gesellschaft für Ernährung” (DGE). Sie berücksichtigt außerdem aktuelle Erkenntnisse der modernen Diätforschung. Insofern scheint die Metabolic Balance zu den empfehlenswerteren Ernährungskonzepten zu gehören. Gut ist auch der individuelle Ernährungsplan. Wie genau dieser ermittelt wird, wird nicht verraten. Wie individuell der Diätplan wirklich ist, ist ebenfalls unklar.

Die Metabolic Balance ist wegen der strikten Vorgaben kaum familienkompatibel. Die Einkäufe der Lebensmittel und das Abwiegen der Nahrungsmengen in Phase eins und zwei sind zeitintensiv. Auch der Kostenfaktor für die Blutuntersuchung und die Beratung ist beträchtlich. Mit 300 bis 500 Euro ist zu rechnen. Der Jojo-Effekt nach Diät-Ende ist wegen der strengen Vorgaben wahrscheinlich.

Wie sieht ein Ernährungsplan für Metabolic Balance aus?

Die hier vorgestellten Mahlzeiten passen in die Phasen zwei und drei. Die individuell erlaubten Mengenverhältnisse werden hier nicht angegeben. Ohne einen individuell erstellten Ernährungsplan kann niemand diese Diät-Methode testen.

Rezeptvorschläge mit genaueren Mengenangaben finden sich jedoch auf vielen Webseiten von Metabolic Balance-Beratern. Auch dort wird darauf verwiesen, dass sämtliche Mengenangaben und Zutaten individuell festgelegt werden.

Tag 1

Frühstück: Haferflocken mit Zimt

Mittag: Spargelomelette mit Kräutern

Abendbrot: Bratapfelringe und Chicoree-Blätter, dazu warmer Ziegenfrischkäse und Avocado-Brot

Tag 2

Frühstück: Roggen-Knäcke mit Avocado

Mittag: Lammfilets mit bunter Mittelmeer-Gemüsepfanne

Abendbrot: gedünsteter Spargel und Putengeschnetzeltes

Tag 3

Frühstück: weiße Joghurt mit Obst

Mittag: Putenbrust mit Mango-Würfeln, dazu gedünstetes Gemüse

Abendbrot: Wirsinggemüse mit Räucherlachs

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