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Diäten

Hier soll es natürlich nicht um die Politiker-Diäten gehen. Der Begriff “Diäten” bezeichnet zwar auch Ausgleichszahlungen. Diese sollen den potenziellen Verdienstausfall ausgleichen, den Abgeordneten bei der Mandatsausübung hinnehmen müssen. Ihren normalen Beruf lassen Politiker ruhen. Die sogenannten “Diäten” sollen außerdem die finanzielle Unabhängigkeit von Politikern sicherstellen.

Wenn in unserem Portal von Diäten die Rede ist, befinden wir uns aber im Thema Ernährung. Diäten gehören zu den bekanntesten Ernährungsformen, mit denen wir uns befassen. Es handelt sich um spezielle Ernährungsformen, die mit einem bestimmten Ziel verfolgt werden: das Körpergewicht zu reduzieren. Ein anderes Bestreben kann sein, die Folgen einer Stoffwechsel- oder Organstörung zu lindern. In diesem Fall verfolgt die Diätmaßnahme ein medizinisches Ziel. Dieses kann durchaus auch eine Gewichtsabnahme einschließen. Diese ist aber nicht das wichtigste Diät-Ziel.

Was bedeutet eigentlich “Diät”?

Wenn von den Politiker-Diäten die Rede ist, geht es um eine Art Sitzungsgeld. Früher wurde dieses tatsächlich täglich ausbezahlt. Daher leitete man den Begriff “Diäten” vom lateinischen “dies” für “Tag” ab. Mittlerweile handelt es sich jedoch um eine monatliche Ausgleichspauschale. Der Begriff “Diäten” blieb trotzdem erhalten. Das sorgt häufig für Irritationen.

Diäten, bei denen es um Gewichtsverluste, Linderung oder Heilung von organischen Beschwerden geht, leiten sich jedoch vom griechischen Wort “diaita” ab. Dieser Begriff wurde etwa 400 vor Christus vom griechischen Arzt Hippokrates eingeführt. Die Übersetzung dafür ist “Ordnung”. Das ist heutzutage erklärungsbedürftig. Was hat das Abnehmen von Gewicht mit “Ordnung” zu tun?

Was meint der Begriff “Diaita”?

Bei den alten Griechen verstand man unter “diaita” eine bestimmte Lebensordnung. Es ging dabei um eine gesunde und vernünftige Lebensweise. Diese betraf aber nicht nur den Körper oder die Ernährung. Auch der menschliche Geist sollte dabei berücksichtigt werden.

Hippokrates entwickelte mit diesem Konzept eine umfassende Theorie der Gesundhaltung. In seiner medizinischen Schule bedeutete das “diaita”-Konzept weit mehr als nur eine Gewichtsreduktion. Die gesunde Lebensführung umfasste Hippokrates zufolge sechs Aspekte und Bereiche. Diese schrieb der Grieche im “Corpus Hippocraticus” nieder. Zur “diaita” gehörten demnach gesundheitsförderliche Vorkehrungen in den Bereichen

  • Licht- und Luftqualität
  • gesunde Ernährungsweise
  • gesunder Rhythmus zwischen Schlafen und Wachsein
  • ungestört vorgenommener Körperausscheidungen
  • und das Sorgen für seelischen Gleichmut.

Hippokrates sah den Menschen und seine Gesundheit also durchaus ganzheitlich. Aufgrund seiner “diaita” entwickelte er auch seine damaligen Therapien. Diese beinhalteten entsprechende “diätetische” Behandlungen. Später wurde der von Hippokrates entwickelte Begriff zu “Diät” erweitert. Damit wurde er auch inhaltlich verändert.

Der deutsche Arzt Dr. Helmuth Anemüller verwendete den abgewandelten Diät-Begriff in seinem Konzept einer “Grunddiät”. Damit wurde erstmals der Begriff “Diät” für eine Maßnahme zur Gewichtsreduktion verwendet. Diese sollte dem Erreichen eines besseren Wohlbefindens sowie der Verbesserung der Gesundheit dienen.

Über Anemüllers Ideen, wie gesunde Ernährungstherapien aussehen sollten, kann jeder hier nachlesen. Die heutige Begriffsverwendung “Diät” entspricht dem in weiten Teilen. Wir beziehen den Begriff “Diät” heutzutage mehrheitlich auf eine spezielle Ernährungsform, die

  • die Figur optimieren soll (z. B. Bikinidiät, Bodybuilder-Diät)
  • krankhaftes Übergewicht abbauen soll (Diäten bei Adipositas oder Diabetes)
  • oder bestimmte Krankheitssymptome lindern soll (z. B. Leberdiät, Stoffwechseldiät)

Was sind diätetische Lebensmittel?

Im Handel sind heutzutage verschiedene diätische Lebensmittel zu finden. Laut Diätverordnung ist ein diätetisches Lebensmittel ein speziell zusammengesetztes Lebensmittel. Es unterliegt daher besonderen Anforderungen bezüglich seiner Inhaltsstoffe und deren Zusammensetzung. Diese Lebensmittel enthalten beispielsweise bestimmte Nahrungsbestandteile in anderen Gewichtungen als üblich. Ein gutes Beispiel dafür sind die Eiweiß- und Proteinshakes der Bodybuilder.

Andere Formen diätetischer Lebensmittel verzichten auf bestimmte Inhaltsstoffe – zum Beispiel auf einen Glutengehalt bei Zöliakie, auf Milchzucker bei Laktoseintoleranz. Alle glutenfreien Lebensmittel, die im Reformhausregal liegen, sind diätetische Lebensmittel. Diätetische Lebensmittel unterliegen bislang der Kontrolle der Lebensmittelindustrie, nicht aber der Pharmaindustrie. Dennoch können damit bestimmte medizinische Probleme begleitend behandelt werden.

Zöliakie-Betroffene benötigen glutenfreie Lebensmittel, Getränke und entsprechende Zutaten. Für sie ist die Volldeklaration aller Inhaltsstoffe auf nicht-diätetischen Lebensmitteln von herausragender Bedeutung. Menschen mit Bluthochdruck ernähren sich natriumarm. Ein Mineralwasser sollte also entsprechend gekennzeichnet sein. Sportler benötigen eine protein- und aminosäurehaltige Ernährung. Alle speziell für Sportler entwickelten Präparate sind diätetische Lebensmittel. Menschen mit Lebererkrankungen verfolgen oft eine spezielle Diät. Sie nehmen oft spezielle Präparate zur Leberentlastung ein. Auch Nahrungsergänzung ist demnach oft ein diätetisches Lebensmittel.

Oft dient eine Diät als Ernährungsform, die eine Gewichtsreduktion zum Ziel hat. Bei aller Verschiedenheit der heute angebotenen Diätformen eint alle Diäten eines: Angestrebt wird eine Reduktion der aus Nahrungsmitteln aufgenommenen kalorischen Energie. Eine alte Regel besagt: Abnehmen kann nur der, der mehr Energie (Kalorien) verbraucht, als er zu sich nimmt.

Grundsätzliches zu unterschiedlichen Diät-Arten

Heute finden sich unzählige Diäten und Diät-Konzepte in Umlauf. Man verliert angesichts der Vielzahl an Diäten leicht den Überblick. Doch viele Diäten lassen sich unter bestimmten Kriterien zusammenfassen. Dabei werden sie nach ernähr­ungs­physiologischen Merkmalen unterschiedlichen Gruppen zugeordnet.

Problematisch ist jedoch, dass manche Diäten in mehrere Diät-Gruppen passen. Außerdem unterscheiden sich die in eine Gruppe passenden Diät-Konzepte trotz gewisser Gemeinsamkeiten teils erheblich voneinander.

Die Formula-Diäten

Die sogenannten Formula-Diäten enthalten eine bestimmte Menge von Nährstoffen. Diese werden in der Diätverordnung festgelegt. Abweichungen sind nur innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens möglich. Formula-Diäten basieren auf flüssigen oder pulverförmigen Diät-Präparaten. Diese sind meist stark energiereduziert. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise die Diätkonzepte von Almased, Yokebe oder Slim Fast, außerdem die Cambridge Diät oder BCM. Eine Mischung aus Formula-Diät und einem straffen medizinisch überwachten Ernährungsprogramm ist die Optifast 52-Diät von Nestle. Ähnlich angelegt ist das Konzept von Treffpunkt Wunschgewicht (ehemals Treffpunkt Diät).

Die Crash- und Monodiäten

Die sogenannten Crash-Diäten streben einen möglichst schnellen Gewichts-Verlust in kurzer Zeit an. Sie verfolgen oft eine sehr einseitige Ernährung. Als Beispiele für diese Gruppe sind die Ananas-Diät, die Kohlsuppen-Diät, die Eier-Diät, die Kartoffel-Diät oder die Zwieback-Diät genannt.

Diese Diätkonzepte werden auch als Monodiäten bezeichnet. Bei diesen werden die namensgebenden Lebensmittel bevorzugt gegessen. Auch das Saftfasten könnte man als eine Sonderform der Monodiäten ansehen.

Die Stoffwechseldiäten

Die Stoffwechseldiäten nehmen Rücksicht auf den individuellen Stoffwechseltyp. Dazu gehören das Metabolic Balance-Konzept, die Stoffwechseldiät oder die Typing-Ernährung. Diese können jedoch auch anderen Eingruppierungen zugeordnet werden. Als Sonderform könnten die Fatburner-Diäten hier eingeordnet werden. Die Schroth-Kur ist im Grund eine Stoffwechselkur. Sie propagiert eine fettfreie, salzreduzierte und eiweißarme Kost. Diese soll entschlacken helfen.

Die Low Fat-Diäten

Die Low Fat-Diäten reduzieren lediglich die Menge der Nahrungsfette um etwa 30 Prozent. Nicht reduziert werden Kohlenhydrate oder Proteine. In diese Gruppe gehören die Pfundskur, Abnehmen mit Genuss oder die Low Fat 30-Diät.

Die Low Carb-Diäten

Die Low Carb-Diäten setzen auf eine Reduktion der Kohlenhydrate. Die Menge der verzehrten Kohlenhydrate liegt je nach Diät zum Teil unter 30 Gramm Kohlenhydrate je Tag. Vertreter dieser Gruppe sind die Atkins-Diät, die South Beach- und die Dukan-Diät. Auch das Diätkonzept “Kohlenhydrate reduzieren und schlank werden” findet hier einen Platz. Etwas radikaler ist die New York-Diät.

Das Slow Carb-Konzept

Beim Slow Carb-Konzept geht es um Verzicht auf Kohlenhydrat-Träger, die den Blutzucker zu schnell in die Höhe schießen lassen. Parameter, die hier interessant sind, sind der glykämi­sche Index oder die glykämische Last. Vertreter dieser Diät-Gruppe sind die Glyx-Diät oder die LOGI-Diät.

Die protein-lastigen Diäten

Eine besonders proteinreiche Diät hat einen höheren Eiweißanteil. Dieser soll einen Muskelabbau verhindern. Er soll zudem die Muskelregeneration fördern und den Stoffwechsel anregen. Solche Diäten werden oft für Sportler konzipiert. Beispiele sind Formula-Diätpulver, die Markert-Diät, die umstrittene Max Plack-Diät, die ebenfalls umstrittene Mayo-Diät oder die Dukan-Diät. Letztere ist aber auch eine Low Carb-Diät.

Die kohlenhydratreichen Diäten

Als ein Vertreter der High Carb-Fraktion bzw. der kohlenhydrat-reichen Diäten ist die Pritkin-Diät zu nennen. Zu etwa 80 Prozent prägen Kohlenhydrate die Mahlzeiten. Fleisch, Fisch, Butter und Käse sind tabu. Gemüse und Obst, Salate und vegetarische Suppen ergänzen die Kohlenhydrat-Träger. Es gibt Rezepte für Familien, Feinschmecker oder Singles.

Die am Körpertyp orientierte Diät

Die Typ-Diäten richtet sich nach vier unterschiedenen Körpertypen. Der Stoffwechsel dieser Typen arbeitet unterschiedlich gut. Die Ernährung wird dem individuellen Körpertypus angepasst. Hier gibt es verschiedene Vertreter, beispielsweise die Ayurveda-Diät, die neue Brigitte Diät, das Metabolic Typing und ähnliche Konzepte. Diese ließen sich aber auch unter anderen Aspekten einordnen.

Die an der Tageszeit orientierten Diät-Konzepte

Manche Diäten richten die Nahrungsaufnahme nach der Tageszeit. Gegessen werden drei Mahlzeiten. Am Abend werden keine kohlenhydratreichen Lebensmittel aufgenommen. Hierzu gehören die Insulin-Trennkost oder die “Schlank im Schlaf”-Konzepte.

Die Trennkost-Idee

Die Trennkost-Diäten verbieten den gemeinsamen Verzehr von Kohlenhydraten und Eiweiß. Diese werden in getrennten Mahlzeiten genossen. Dazu gehören die Hay’sche Trennkost, die Hollywood Star-Diät und die Insulin-Trennkost. Letztere erlaubt aber beim Mittagessen, Eiweißhaltiges und Kohlenhydrathaltiges zusammen zu genießen. Auch die Montignac-Diät hätte hier Platz.

Das Volumetrics-Konzept

Die sogenannten Volumetrics-Diäten berücksichtigen einen erhöhten Ballaststoffgehalt. Dieser soll anhaltender sättigen und den Blutzucker langsamer ansteigen lassen. Die Volumetrics-Diät ist bisher der einzige Vertreter dieser Gruppe.

Die Reduktionsdiäten

Unter dem Begriff “Reduktionsdiäten” werden alle kohlenhydratarmen und kohlenhydratreichen, eiweißarmen und eiweißreichen, sowie fettarmen und fettreichen Diäten zusammengefasst. Hier erkennen wir Überschneidungen zu anderen Diät-Konzepten wie Low Carb-, Low Fat-, Low Carb Hight Fat-Konzepten und Ähnlichen. Auch die Formula-Diäten gehören als Sonderform hierhin.

Die Mischkost-Diäten

Mischkost-Diäten sind meistens nur kalorienreduziert. Sie gestatten aber in der Regel den Verzehr aller Lebensmittel. Wichtig ist jedoch, den Umgang damit neu zu erlernen. Außerdem können die Gewichtungen von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißträgern verändert sein. Die Rezepte werden kalorienarm, schmackhaft und gesund gestaltet.

Als Beispiele sind die Brigitte-Diät, Abnehmen mit Vernunft, die Mittelmeer-Diät, die Apfelessig Diät, die Chip-Liste, das “Ich nehme ab”-Konzept der DGE oder das Weight-Watchers-Konzept zu nennen.

Auch das Friss-die-Hälfte bzw. FDH-Konzept kann hier eingeordnet werden, sofern eine abwechslungsreiche Ernährung damit gepflegt wird. Die Nebenbei-Diät der Stiftung Warentest passt ebenfalls in diese Gruppe. Außerdem kann das von der DGE propagierte xx-well.com-Konzept dazu gerechnet werden.

Die Rohkost-Diäten

Bei den Rohkostdiäten ist lediglich der Verzehr ungekochter, sowie nicht gebratener gegrillter oder gebackener Lebensmittel erlaubt. Im Dörrgerät schonend zubereitete Nahrungsmittel dürfen oft gegessen werden. Hier gehören die Evers-Diät und die Schnitzer-Kost hin.

Die Blutgruppen-Diät

Bei der Blutgruppen-Diät wird die Blutgruppe für Diätmaßnahmen zugrunde gelegt. Einziger Vertreter ist bisher die Blutgruppen-Diät von Peter D’Adamo.

Die Detox-Diäten

Bei den Detox-Diäten gibt es ebenfalls mehrere Konzepte. Ihr Ziel ist es, den Organismus zu entschlacken. Der Stoffwechsel soll dadurch besser funktionieren. In diese Sparte gehören die Fit for Fun, die May Kur oder die Fit for Life-Konzepte.

Auch das Fasten und Saftfasten könnten als Sonderfall hier eingeordnet werden. Auch hier geht es um die Reinigung und Entschlackung des Körpers.

Die Intervall-Diätkonzepte

Die Intervall-Diäten erlauben eine Mahlzeit nur nach einem bestimmten Zeitplan. Ein wichtiger Vertreter ist das Intermittierende Fasten. Dabei wird zum Beispiel in einem Zeitfenster von acht Stunden eine Nahrungsaufnahme erlaubt. In der restlichen Zeit wird gefastet. Ein anderes Konzept ist die 5:2 Diät, bei der sieben Tage geschlemmt und zwei Tage gefastet wird. Bei der One-Day-Diät soll ein Fastentag je Woche eingehalten werden. Die maximal drei Schalttage werden bedarfsgerecht eingehalten. Sie dienen der Entlastung nach üppigen Mahlzeiten.

Asiatische Diät- und Ernährungskonzepte

Hier gehören alle Diäten hin, die eigenständige Konzepte aus dem asiatischen Raum vertreten. Es geht hier nicht alleine um einen Gewichtsverlust. Vielmehr stehen langfristige Gesundheit und ein lebenslang aufrecht erhaltenes Ernährungsverhalten im Fokus. In diese Kategorie gehören beispielsweise die Ayurveda Diät oder die kalorienreduzierte chinesische 5-Elemente-Ernährung. Die japanische Kushi-Diät setzt auf ein makrobiotisches Ernährungskonzept.

Diät-Ernährungsprogram plus Sport

Hier soll nicht allein eine veränderte Ernährungsweise für einen ansehnlichen Körperbau sorgen. Mit gezielten Sportübungen sollen der Körper optimiert, Fettpolster abgebaut und Muskulatur angelegt werden. Hierhin gehören Detlev Soosts Bodychange Diät oder die Forever Young-Diät von Ulrich Strunz. Auch die amerikanische Shred-Diät von Ian K. Smith passt hierhin. Viel Bewegung und eine kalorienreduzierte, fettarme Mischkost definieren auch die Susan-Powter-Diät. Bei der Vollweib-Diät von Christine Neubauer wird ein moderates Sportprogramm eingebaut. Diese Diät will nicht unbedingt zu nennenswerten Abnehmerfolgen führen. Vielmehr wird ein individuelles Wohlfühl-Gewicht angestrebt.

Diät-Sonderfälle

Das Clean Eating-Konzept hat nicht vorrangig einen Gewichtsverlust im Blick. Angestrebt ist vielmehr eine gesündere Ernährungsweise. Der Verzicht auf unnötige Zutaten und industriell verarbeitete Nahrungsmittel steht im Fokus. Da diese Zutaten aber oft Dickmacher sind, könnte man mit Clean Eating auch abnehmen.

Einen Sonderfall wegen drei unterschiedlich wählbarer Diät-Stufen ist auch die 3 D-Diät. Sie enthält bei Stufe 1 radikale Diät-Tage, kann aber auch weniger radikal ausgeführt werden. Entscheidend ist, ob jemand schnell abnehmen oder nur sein Gewicht halten möchte.

Die Ideal-Diät basiert auf der Reduktion ungesunder Fette. Bevorzugt werden Lebensmittel mit geringem glykämischen Index. Gesteigerte Bewegung rundet dieses Diät-Konzept ab.

Das Mentale Schlankheitstraining will Diätwilligen falsche Ernährungsgewohnheiten abtrainieren. Ungesundes, das gerne gegessen wird, soll mit autosuggestiven Bildern verbunden werde. Diese sollen Ekel statt Appetit auslösen. Positive Affirmationen begleiten gesundes Essen. Ansonsten wird jedoch nicht definiert, was oder wie viel jemand isst.

Die Nulldiät ähnelt in Grundzügen dem Fasten. Beim Fasten sind jedoch warme Gemüsebrühe, Kräutertee und Ähnliches erlaubt. Das Fastenbrechen beendet den Verzicht auf Nahrungsaufnahme. Die Nulldiät verzichtet radikal auf jegliche Kalorienzufuhr. Sie wäre als radikale Fastenkur richtiger bezeichnet. Beim Fasten geht es jedoch meist nicht um einen Gewichtsabbau. Vielmehr geht es um eine eine Reinigun und Entschlackung des Organismus. Oft stehen dahinter spirituelle Ziele.

Die Paleo- oder Steinzeit-Diät hat mittlerweile viele Anhänger. Sie basiert auf natürlicher, kohlenhydratarmer, teils unverarbeiteter Nahrung plus Eiern, Fleisch und Fisch. An sich ist die Paleo-Ernährung nicht als kurzzeitige Diät zur Gewichtsreduktion angelegt. Übergewicht lässt sich damit aber trotzdem recht gut abbauen.

Sinn und Unsinn des Diätwahns

Viele Diäten sind nicht dauerhaft erfolgreich. Sie werden meist nur kurzzeitig durchgehalten. Zum einen sind die erlaubten Nahrungsmittel oft einseitig. Zum anderen reduzieren viele Diätkonzepte die tägliche Kalorienaufnahme sehr stark. Daher wird nach einer Weile das vorherige Ernährungsverhalten wieder aufgenommen. Der Jojo-Effekt macht dann alles mühsam Erreichte wieder zunichte.

Mit den meisten der hier genannten Diäten sind Gewichtsverluste tatsächlich erzielbar. Die Frage ist aber, um welchen Preis. Altbekannte Diätfolgen sind Heißhunger, kalorische Sündenfälle, kulinarische Langeweile oder mangelnder Erfolg. Einige der genannten Diäten sind gesundheitsschädigend. Andere basieren auf falschen Annahmen, medizinischen Missverständnissen oder unwahren Behauptungen.

Problematisch ist, dass der schnelle Gewichtsverlust bei Diäten oft durch erhöhte Wasserausscheidungen entsteht. Die Fettposter wurden jedoch meist nicht verringert. Bei zu schnellen Gewichtsverlusten oder zu häufig durchgeführten Diäten kann es zu Stoffwechselentgleisungen kommen. Viel sinnvoller ist, eine langfristige Veränderung der bisherigen Ernährungsgewohnheiten anzustreben. Wer in alte Gewohnheiten zurückfällt, hat meistens schnell erneute Gewichtsprobleme.

Sinnvoller als alle kurzzeitig angelegten Diätkonzepte sind

  • eine dauerhaft durchgehaltene Veränderung des Essverhaltens
  • eine nur leicht reduzierte Zufuhr an Kalorien
  • der Verzicht auf leere Kalorien, z. B. Zucker, Weißmehl
  • der Verzicht auf stark verarbeitete, industrlell hergestellte Kost
  • eine insgesamt gesündere Ernährungsweise
  • der Einbau von Ausdauer- und Krafttraining zwecks Verbesserung der Fitness
  • eine gute seelische Balance zur Vermeidung von Frustessen oder Kummerspeck
  • sowie eine gute Schlafqualität.

Der letzte Punkt bezieht sich auf eine erwiesene Tatsache: Trainierte Muskeln arbeiten auch nachts Kalorien ab. Zufriedenheit, ein ausgefülltes Leben und guter Schlaf tragen nicht unerheblich zum Erhalt des Wohlfühlgewichts bei.

Ein prekäres Thema: Diät-Missbrauch

Wenn Menschen sich jeder neuen Diät annehmen, können sie in eine Diät-Spirale geraten. Sie können einerseits geradezu süchtig nach den neusten Diät-Hypes werden. Zudem folgen siolche Menschen oft Schönheitsidealen, die für Durchschnittsmenschen unerreichbar sind. Die superdünnen Models auf den Laufstegen erreichen ihre Traumfiguren nur mit unlauteren Mitteln. Sie leiden beispielsweise an Bulimie oder nehmen Kokain gegen den Hunger.

Am Anfang einer Diät-Sucht verzichtet jemand wegen vermeintlicher Figurprpbleme auf Süßigkeiten. Dann streicht er vielleicht sämtliche Fette und Kohlenhydrate. Als Folge immer neuer Diäten kann es zu Essstörungen kommen. Die Nährstoffversorgung wird durch Diäten immer wieder verändert. Sie unterliegt starken Schwankungen. Das hinter krassen Diäten stehende Versprechen lautet: Je krasser die Diätvorschriften, desto größer der erreichbare Gewichtsverlust. Doch damit geht auch ein Verlust wichtiger Vitalstoffe einher. Zudem kommt es zu Heißhungerattacken und Fressanfällen.

Das Denken kreist schließlich wie bei magersüchtigen Menschen beständig um das Essen. Der gestresste Organismus reagiert auf wiederholte Diäten mit klugen Gegenmaßnahmen. Er hält Fettpolster und Wassereinlagerungen fest. Diese stellen für ihn lebenswichtige Energie-Reserven dar. Diese sichern sein eigenes Überleben. Die bewusst abgespeicherten Reserven könnten in einer vermeintlichen “Hungersnot” wichtig werden. Wird die Diät beendet, legt der gestresste Organismus sicherheitshalber weitere Fettdepots an. Wir sprechen dann vom Jojo-Effekt.

Als Folge mehrerer Diäten oder strenger Diätmaßnahmen kommt es oft zu

  • Stimmungsschwankungen, Depressionen, Gereiztheit
  • Mundgeruch
  • Konzentrationsstörungen
  • Zyklus- und Fruchtbarkeitsstörungen.

Im Extremfall können aus einem falschen Körperbild und einem Diätwahn Bulimie oder Magersucht entstehen.

Viele Mediziner sind sich einig, dass etliche heute beworbene Diäten ungesund sind. Vielen Diät-Hypes folgt auch bei denen, die sie verfolgen, Ernüchterung. Ungeachtet dessen werden die kritisch zu sehenden Diät-Konzepte oft jahrzehntelang weiter beworben.

Es sind jedoch nicht alle Diätformen sinnlos. Viele gesunde Diäten werden so angelegt, dass sie auch langfristig durchgeführt werden können. Schon daran kann jeder erkennen, welche Diät-Form gesundheitsverträglich ist.

Wer dauerhaft vernünftig isst, signalisiert dem Organismus: Du bekommst alle Nährstoffe, die Du brauchst. Es wird keine diät-bedingte “Hungersnot” eintreten. Du musst keine Fettpolster als Energie-Reserve einlagern.

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