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Ernährungsformen

Ernährungsformen

Heutzutage gibt es eine so reichliche Auswahl an unterschiedlichen Ernährungsformen, dass ein durchschnittlich informierter Leser schon einmal den Überblick verlieren kann. Was genau die einzelnen Ernährungsformen ausmacht und was sie unterscheidet, soll hier in Kürze dargestellt werden. Dabei sollen die wesentlichen Grundzüge der vorgestellten Ernährungsweise so herausgestellt werden, dass ein Vergleich mit anderen oder ähnlichen Ernährungsformen möglich ist. Im Detail wird jede hier vorgestellte Ernährungsform an anderer Stelle genauer erläutert.

Das “Clean Eating”-Konzept

Clean-Eating
Clean-Eating

Die Idee hinter dem “Clean Eating”-Konzept ist, alle vorzugsweise stark verarbeiteten Industrie-Nahrungsmittel vom Speiseplan zu streichen. “Clean Eater” versprechen sich vom Verzicht auf überflüssige Füll- und Zusatzstoffe, synthetische Aromen, Emulgatoren oder Konservierungsmittel eine gesündere Lebensweise. Alle Nahrungsmittel, die Lebensmittelzusatzstoffe oder andere unnatürliche Stoffe enthalten, werden beim Clean Eating gemieden. Frisch und mit Liebe zubereitet werden nur natürliche Lebensmittel bester Qualität. Diese Ernährungsform setzt auf wertvolle, nährstoffreiche und gesunde Lebensmittel. Bevorzugt werden saisonale und regionale Produkte.

Propagiert wird die Aufnahme von mehr als vier kleineren Mahlzeiten am Tag. Raffinierte Produkte wie Zucker und weißes Mehl, aber auch raffinierte Speiseöle, werden beim Clean Eating nach Möglichkeit nicht verwendet. Die Ernährung wird so weit wie möglich durch frisch zubereitete oder roh verzehrte Obst- und Gemüsesorten in fantasievollen und liebevoll zubereiteten Gerichten bestimmt. Künstliche Süßstoffe werden gemieden. Milchprodukte, Fleisch und Fisch dürfen beim Clean Eating genossen werden, solange sie nicht industriell verarbeitet wurden.

Idee hinter dem “Clean Eating”-Konzept ist, alle vorzugsweise stark verarbeiteten Industrie-Nahrungsmittel vom Speiseplan zu streichen.

Hier liegt ein Problem – denn Milch, Käse oder Joghurt sind stark verarbeitet und gelten wegen ihrer Inhaltsstoffe heute nicht mehr uneingeschränkt als gesund. Das gilt selbst bei ökologisch hergestellten Milchprodukten. Ansonsten ernähren sich Clean Eater so, wie die Menschen sich früher verköstigten. Den Clean Eatern stehen in den Städten nur ungleich mehr Lebensmittel zur Verfügung. Clean Eater meiden sämtliche Fertig- und Convenience Produkte. Sie beschränken sich auf die Zubereitung unverarbeiteter und natürlicher Lebensmittel. Dadurch erzeugen Clean Eater weniger Verpackungsmüll.

Kritisch anzumerken ist bestenfalls, dass beim Clean Eating auch aus dem Ausland importierte Gemüse und exotische Obstsorten verzehrt werden. Ob das angesichts der mangelnden Umweltschutzregeln in manchen Herstellerländern oder der langen Transportwege tatsächlich “clean” ist, ist ebenso fraglich wie der ökologische Aspekt, der dabei unbeachtet bleibt. Widersprüche sind bei manchen hier vorgestellten Ernährungsformen inklusive.

Diäten als Ernährungsweise

Diäten
Diäten

Zu unterscheiden sind zwei Arten von Diäten: die medizinisch notwendigen Diäten, die vor allem der Heilung oder Verbesserung der Gesundheit dienen. Diese Diäten müssen manchmal lebenslang aufrechterhalten werden – zum Beispiel die glutenfreie Kost bei Zöliakie. In anderen Fällen müssen Diätmaßnahmen jedoch nur eine gewisse Zeit durchgehalten werden, beispielsweise nach einer Operation.

Die andere Art der Diät ist eine meist kurzfristig angesetzte Diätmaßnahme oder Ernährungsforme, die vor allem dem Gewichtsverlust dienen soll. Mit dieser Diätform werden gute Geschäfte gemacht. Zahllose Diätkonzepte und Diätprodukte sind mittlerweile auf dem Markt zu finden. Die Grenzen zwischen beiden Diätformen sind jedoch fließend. So dienen auch medizinische Diätprogramme oft dem Gewichtsverlust, zum Beispiel bei Adipositas. Bei starkem Übergewicht sind auch kranke Organe und Stoffwechselprobleme zu erwarten. Zugleich mit dem Gewichtsverlust verbessern die bilanzierten Diäten mit medizinischer Indikation aber das gesamte Körperbefinden.

Medizinisch notwendige Diäten betreffen meistens bestimmte Erkrankungen. Nach diesen richtet sich das verfolgte Diätkonzept. Bei Diabetes wird beispielsweise eine kohlenhydratreduzierte Diät als hilfreich angesehen. Bei Gicht sollen möglichst nur purinarme Lebensmittel verzehrt werden. Dialysepflichtige Patienten müssen ebenso eine spezielle Diät einhalten, wie Allergiker oder Menschen mit Nahrungsmittelintoleranzen. Leberkranke Patienten können mit einer speziellen Ernährungsweise Entlastung erfahren. Bei leichten Leberstörungen genügt eine möglichst leberfreundliche Kost, bis die Leber sich wieder regeneriert hat.

Viele Menschen können durch ärztlich überwachte oder in Eigenregie durchgeführte Diäten wieder zum Wohlbefinden finden. Oft ist der erzielbare Gewichtsverlust ein Motiv für die Durchführung einer Diät. Manchmal ist eine Gewichtsreduktion aber auch ein angenehmer Nebeneffekt. Das angestrebte Ziel solcher Diätmaßnahmen war in diesem Fall ein anderes – zum Beispiel Blutzucker- oder Blutdrucksenkung, eine Entlastung der überforderten Nieren, die Leberregeneration oder eine angestrebte Schmerzlinderung. Auch bei vielen Hauterkrankungen spielen bestimmte Nahrungsmittel eine Rolle. Der Verzicht auf solche Nahrungsmittel verbessert meist den Zustand der Haut.

Fast Food-Ernährung

Fast Food
Fast Food

Der Boom der Fast Food-Ernährung kommt aus Amerika. Dort gab es die ersten Burger-Bratereien, die den Fast Food-Boom begründet haben. Doch den Griff zu einem schnellen Essen, das keine langen Vorbedreitungen erfordert, hat es vermutlich schon immer gegeben. Der Begriff “Fast Food” meint jedoch heute minderwertiges Imbiss-Essen oder stark verarbeitete Fertiggerichte wie Tiefkühlpizza. Fast Food sättigt und schmeckt zwar. Es hat aber meist einen geringen Nährwert. Viele Fette, Salz und Zucker verbessern den Geschmack. Überflüssige Inhaltsstoffe und Aromen sind vielfach zu finden, dafür mangelt es aber an wertvollen Nährstoffen. Ein Hamburger ist in einem bestimmten Zeitfenster schmackhaft. Danach muss er aber entsorgt werden.

Ein Fast Food-Schnellgericht wird oft in System-Restaurants oder im Privatbereich binnen weniger Minuten zubereitet. Es erfordert keinen großen Aufwand und kann ebenso schnell verzehrt werden, wie eszusammengestellt wurde. Die Form, in der Fast Food-Gerichte serviert werden, variiert von Kontinent zu Kontinent. Imbissähnliche Einrichtungen hatte schon das alte Pompeji zu bieten, wie Ausgrabungen beweisen. Was bei uns die Fertigpizza ist, ist in Asien der gefüllte „ Teig-Dumpling“ oder das schnelle Nudelgericht aus der Straßenküche. Die Türken entwickelten den Döner, Griechenland den Gyros, die Franzosen den Flammkuchen. Heute spricht man auch von “Street Food”. Dieses muss jedoch nicht unbedingt als typisches Fast Food daher kommen.

Die Fast Food-Ernährung kann – wenn sie einseitig über Jahre betrieben wird – nicht als gesund angesehen werden. Es mangelt ihr meist an Vital- und Ballaststoffen. Zudem wird Fast Food oft mit vielen tierischen Zutaten und ungesunden Fetten hergestellt.

Die flexitarische bzw. flexigane Ernährung

Flexitarier
Flexitarier

Im Grunde kann ein Flexitarier als Teilzeit-Vegetarier angesehen werden – und der Flexiganer ein Teilzeit-Veganer. Solche Menschen essen zwar gelegentlich Fleisch, Fisch oder Milchprodukte, meiden diese aber bewusst in der restlichen Zeit. Aus Sicht von Vegetariern oder Veganern sind flexitarisch lebende Menschen nichts als inkonsequente Vegetarier bzw. Veganer.

Aus Sicht von Medizinern oder Umweltschützern ist jedoch der weitgehende Verzicht auf Fleisch, Wurst- und Milchprodukte schon ein Gewinn. Nicht nur das Klima oder der Regenwald profitieren von einem geringeren Konsum von Fleisch, Wurstwaren und Milchprodukten, sondern auch die allgemeine Gesundheit. Es gibt heutzutage vermutlich wesentlich mehr Flexitarier als früher. Wie viele genau, weiß niemand. Die Flexitarier werden meist den Vegetariern zugerechnet. Doch schon in den Fünfziger- und Sechzigerjahren aßen die meisten Menschen aus dem Mittelstand wenig Fisch und Fleisch. Damals war der Begriff “Flexitarier” für diese Ernährungsform jedoch noch nicht etabliert.

Die Preise für Fisch und Fleisch waren damals höher, die Gehälter kleiner. Entsprechend gering blieb der Konsum solcher Nahrungsmittel. Mit den heute geltenden Dumping-Preisen hat sich aber auch der Nährwert dessen gemindert, was flexitarisch lebende Menschen eher selten essen. Wer sich flexitarisch ernährt, kann durchaus gesund leben – oder auch nicht. Ein Überfluss an minderwertigen Nahrungsmitteln begünstigt auch hier ernährungsbedingte Erkrankungen.

Identisch: Fruganismus oder Frutarismus

Die Begriffe “Frutarier” oder “Fruganer” bezeichnen ein und dasselbe Ernährungsprinzip. Es handelt sich bei beiden um eine Ernährungsform, die bewusst auf tierische Lebensmittel verzichtet. Frisch verarbeitete pflanzliche Lebensmittel werden vorgezogen. Daher wurden die Begriffe “Frutarier” und “Fruganer” von den Begriffen “Vegetarier” und “Veganer” abgeleitet.

Es werden von einem typischen Frutarier bzw. Fruganer jedoch nicht alle pflanzlichen Produkte verarbeitet. Beide essen nur jene Lebensmittel, die ohne eine Schädigung der Herkunftspflanze gesammelt, geerntet und genossen werden können. Das umfasst beispielsweise Nüsse, Getreide, Saaten, Beeren oder (Fall-)Obst. Beim Gemüse wird es schon schwerer, ein erlaubtes Nahrungsmittel zu finden, weil man Gemüse oder Salate oft ausgraben oder abschneiden müsste.

Während bei vegan lebenden Menschen keine Tiere geschädigt oder ausgebeutet werden sollen, gehen die Frutarier noch weiter. Sie achten auch auf das Wohl der Pflanzen. Alles, was ohne Schädigung und Ausbeutung des pflanzlichen Wirts gegessen werden kann, wird auch zubereitet. Das Ergebnis ist jedoch eine sehr eingeschränkte Ernährungsweise. Diese ähnelt der Ernährung von Ethnien, die als Wildbeuter leben. Die indigenen Wildbeuter haben jedoch auch tierische Produkte wie Raupen, Heuschrecken und anderes verzehrt, um den Proteinbedarf abzudecken.

Bei einer konsequent fruganen oder frutarischen Ernährungsweise drohen sehr bald Nährstoffdefizite. Es mangelt an Ballaststoffen, Mineralstoffen, bestimmten Vitaminen und Proteinen, oft auch an Kohlenhydraten.

Die glutenfreie Ernährung

Immer mehr Menschen ernähren sich ohne Not glutenfrei, obwohl diese Ernährungsweise eigentlich nur für Menschen mit Zöliakie oder Gluten-Unverträglichkeit notwendig wäre. Dem Gluten wird jedoch heute von vielen Menschen eine schädigende Wirkung auf den Organismus zugeschrieben.

Gluten ist ein Klebereiweiß, das in den meisten bekannten Getreiden in verschiedenen Anteilen enthalten ist. Es finden sich jedoch auch glutenfreie Getreide bzw. Pseudogetreide, beispielsweise Hirse, Buchweizen oder Quinoa. Da diesen Pseudo-Getreiden das Klebereiweiß fehlt, kann man aus ihnen nur schwer schmackhaftes Brot backen. Daher mussten geeignete Mehlkombinationen und Backrezepte entwickelt werden. Beim Backen von glutenfreiem Kuchen binden die Eier den Teig. Hier kann zum Beispiel auch Mandelmehl eingearbeitet werden.

Bei Menschen mit Zöliakie oder einer Gluten-Unverträglichkeit löst das Klebereiweiß Gluten Entzündungen an der Dünndarmschleimhaut aus. Dadurch kommt es zu einer verringerten Nährstoffaufnahme und einem chronischen Mangel an Eisen oder anderen Vitalstoffen und Mineralien. Zöliakie-Betroffene müssen daher sämtliche Nahrungsmittel mit Gluten meiden. Das umfasst auch alle stark verarbeiteten Nahrungsmittel. Diesen werden oft glutenhaltige Getreidemehle beigemengt werden. Verzichten müssen Zöliakie-Betroffene auch auf Getränke wie Bier, die aus glutenhaltigen Getreiden hergestellt werden. Außerdem können vegane Fleischersatz-Produkte, die aus Seitan (reinem oder gewürztem Gluten) hergestellt werden, nicht konsumiert werden.

Die Umstellung auf eine komplett glutenfreie Ernährungsweise wird heute durch entsprechende Fertigprodukte, gute Aufklärung und ein breites Angebot an Obst und Gemüsesorten erleichtert.

Eine Ernährung mit Halal-Lebensmitteln

Wer nur Lebensmittel verwendet die “halal” sind, ist meist ein gläubiger Muslim. “Halal” bedeutet in der Übersetzung nichts anderes als “erlaubt”. Demnach gibt es religiös bedingte Nahrungstabus, durch die bestimmte Lebensmittel als “haram” bezeichnet werden. Die meisten Muslime halten auch, wenn sie seit Jahren im Ausland leben, die religiös bedingten Ernährungsregeln ein.

Was ist halal? Halal sind sämtliche pflanzlichen Lebensmittel. Eine Ausnahme stellen die berauschenden oder giftigen Lebensmittel oder entsprechende Nahrungsmittelbestandteile dar. So wäre zum Beispiel die Verwendung von Muskatnuss oder Alkohol nicht halal, sondern haram. Schweinefleisch und alle daraus hergestellten Produkte – zum Beispiel Wurst, Fertigreichte mit Schweinefleisch oder Gelatine – sind haram, weil das Schwein als unrein gilt. Alle anderen Fleischsorten sind halal, sofern sie von Pflanzenfressern stammen.

Wichtig ist aber, dass das zubereitete Fleisch von rituell geschlachteten Tieren stammt. Die nach altem Ritus geschächteten Tiere müssen vor dem Verzehr des Fleisches komplett ausgeblutet sein. Obst und Gemüse, Eier oder frische Vollmilch sind halal. Die Ernährungsweise der Muslime ist trotz der eingehaltenen Nahrungstabus gesund und vielseitig. Zu Mangelerscheinungen kommt es bei Halal-Gerichten meist nicht.

Die koschere Ernährung

Ebenfalls eine religiös motivierte Ernährungsweise ist die koschere Ernährungsweise der Juden. Die koschere Ernährungsweise beinhaltet wesentlich mehr Vorschriften und Nahrungstabus als die Halal-Ernährung. Beispielsweise dürfen weder Milchprodukte und Fleischgerichte, noch ein Gericht aus Fisch und Fleisch in einer Mahlzeit verzehrt werden. Alle als koscher geltenden Lebensmittel werden von streng gläubigen bzw. orthodoxen Juden in die Kategorien “fleischig”, “milchig” oder “neutral” eingeordnet.

Auch im Judentum gilt das Schwein als unrein. Alle Zubereitungen mit Schweinefleisch sind daher tabu. Koscher ist nur das Fleisch von Tieren, die rituell geschlachtet und ausgeblutet wurden, sowie von Wiederkäuern und Tieren, die Paarhufer sind. Fische mit Flossen und Schuppen dürfen in einem koscheren Gericht serviert werden, Schalentiere wie Muscheln, Garnelen, Krebse und Krabben aber nicht. Was nicht als koscher gilt, ist trefa.

Streng eingehalten werden die koscheren Ernährungsregeln heutzutage oft nur von tiefgläubigen Juden oder den Rabbinern. Zu den jüdischen Festtagen aber halten sich fast alle Juden an die koschere Ernährung.

Die Low Carb-Ernährung

Bei der “Low Carb”-Ernährung geht es um eine konsequente Kohlenhydrat-Reduzierung. Im Englischen werden Kohlenhydrate als “Carbohydrates” bezeichnet. Der daraus abgeleitete Begriff “Low Carb” bezeichnet eine Ernährungsweise, bei der starke Kohlenhydratträger selten, weniger starke öfter und kohlenhydratfreie Nahrungsmittel bevorzugt gegessen werden.

Der tägliche Energiebedarf wird weitgehend aus kohlenhydratarmen Obst- und Gemüsesorten, gesunden Fetten und Proteinen bezogen. Leere Kohlenhydrate, die schnell ins Blut gehen, werden bei Low Carb-Essern weitgehend gemieden. Bei Diabetes oder Übergewicht ist eine Low Carb-Ernährung tatsächlich vorteilhaft. Bei einer ausgewogenen Ernährungsweise sind Low Carb-Gerichte gesund. Im Extrem – nämlich als „No Carb“-Ernährung ausgeführt – ist die Low carb-Ernährung aber nicht gesund.

Die Paleo- oder Steinzeit-Ernährung

Die Paleo-Ernährung ist eine neuere Ernährungsweise. Sie bezieht sich bei der Auswahl von Nahrungsmitteln auf das, was den Menschen vermeintlich in der Steinzeit als Nahrung zur Verfügung stand. Gemieden werden folglich alle industriell hergestellten und stark verarbeiteten Nahrungsmittel heutiger Tage. Die Idee hinter der Paleo-Kost ist, dass der Körper des Menschen nicht für die industriell verarbeiteten Nahrungsmittel und deren Zutaten geschaffen ist, weil er diese nicht verarbeiten kann.

Serviert werden bei Paleo-Vertretern vornehmlich Fleisch, Meeresfrüchte und Fisch, Eier, Nüsse, Obst, Beeren und Gemüse, Pilze und Kräuter sowie natürliche Fette. Ob alle der eben genannten Nahrungsmittel den Steinzeitmenschen zur Verfügung standen, ist unklar. Tabu sind Hülsenfrüchte, Getreide, Milchprodukte, Zucker, raffinierte Speiseöle, Margarinen und alles, was irgendwelche Zusatzstoffe enthält. Problematisch ist der meist hohe Fleischkonsum bei den Urzeit-Essern – vor allem, wenn vorwiegend Fleisch aus der Massentierhaltung serviert wird. Hier ist der Gesundheitswert dieser Ernährungsform eher fraglich.

Serviert werden bei Paleo-Vertretern vornehmlich Fleisch, Meeresfrüchte und Fisch, Eier, Nüsse, Obst, Beeren und Gemüse, Pilze und Kräuter sowie natürliche Fette. Ob alle der eben genannten Nahrungsmittel den Steinzeitmenschen zur Verfügung standen, ist unklar. Tabu sind Hülsenfrüchte, Getreide, Milchprodukte, Zucker, raffinierte Speiseöle, Margarinen und alles, was irgendwelche Zusatzstoffe enthält. Problematisch ist der meist hohe Fleischkonsum bei den Urzeit-Essern – vor allem, wenn vorwiegend Fleisch aus der Massentierhaltung serviert wird. Hier ist der Gesundheitswert dieser Ernährungsform eher fraglich.

Der Paleo-Veganismus

Eine tierfreie Abart der eben beschriebenen Paleo-Ernährung ist der Paleo-Veganismus. Dieser schränkt die erlaubten Nahrungsmittel der Steinzeit-Food-Verfechter noch weiter ein. Es entfallen Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch, Honig, Milchprodukte und Eier. Der Paleo-Veganer isst daher deutlich weniger abwechslungsreich als ein durchschnittlicher Veganer. Bei ihm sind folglich höhere Nährstoffdefizite zu erwarten. Obst, Gemüse, Salate, Kräuter und Nüsse ergeben keine vollwertige Kost. Es mangelt an ausreichend hochwertigen Proteinquellen, Mineralstoffen, Spurenelementen und bestimmten Vitaminen.

Die pescetarische Ernährung

Pescetarier wären fast schon Vegetarier – wenn sie nicht regelmäßig Fisch und Meeresfrüchte essen würden. Fleisch von Warmblütern meiden pecetarisch lebende Menschen gänzlich, ebenso Milchprodukte. Die Eiweißversorgung ist mit dem Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten jedoch gesichert. Bei dieser Ernährungsform sind oft die Auswüchse der Massentierhaltung heutiger Tage der Grund für den Fleischverzicht. Diese Ernährungsform ist daher ein Ausdruck von Protest.

Zugleich aber nützt die pescetarische Ernährung auch der Umwelt und dem Klima. Dank einer ausreichenden Proteinversorgung und keiner weiteren Nahrungstabus sind pescetarisch lebende Menschen vermutlich relativ gesund. Möglich ist aber auch, dass sie sich – wie Pudding-Vegetarier oder Fast Food-Esser – vornehmlich mit stark verarbeiteter Kost ernähren. Einige Pescetarier essen Fleisch, aber lediglich als Wildbret.

Die Rohkosternährung

Ein Rohköstler verzehrt vornehmlich “Raw Food”, also nicht gekochte, gebratene oder gedünstete Gemüse und Obstsorten. Rohköstler möchten möglichst alle in einem Lebensmittel vorhandenen Nährstoffe aufnehmen. Durch das Erhitzen werden aber viele Vitalstoffe zerstört oder dezimiert. Neben rohem Obst und Gemüse werden von Rohkost-Fans auch Saaten, Nüsse und Kräuter gegessen.

Bei der Rohkost-Zubereitung werden selbst von Herstellerseite erhitzte Zutaten wie Honig, Röstzwiebeln, geröstete Nüsse, pasteurisierte Obst- und Gemüsesaftkonzentrate, ultrahocherhitzte Milch, gerösteter Kaffee oder Tee gemieden. Erlaubt sind schonend gedörrte Früchte, Gemüse und Körner. Auch Rohkost ist nicht immer gesund, weil der Körper manches Nahrungsmittel in Rohform nicht so gut verarbeitet wie gedünstet. Zudem müssen manche Lebensmittel gekocht werden, um genießbar zu seun – zum Beispiel grüne Bohnen oder Kartoffeln. Viele Rohkostfans sind gleichzeitig Veganer. Andere essen auch das Fleisch als Raw Food.

Der Slow Food-Gedanke

Vermutlich entstand der “Slow Food”-Gedanke als Gegenstück zum modernen Fast Food-Trend. Beim Slow Food-Konzept stehen Sinnlichkeit, Ästhetik und Genussfreuden, sowie Zeit und Muße bei Zubereitung und Verzehr der Speisen im Vordergrund. Auch der Nachhaltigkeits-Gedanke ist in diese Ernährungsweise eingeflossen. Die Slow-Food-Anhänger propagieren eine Ernährungsweise, die auf ökologisch angebaute Produkte aus der Region setzt. Regionale Gerichte mit pflanzlichen und tierischen Produkten, die aus regionalen Bio-Anbau bzw. ökologischem Anbau stammen, werden bevorzugt. Langsam, bewusst und genussvoll zu essen, ist zweifellos gesund. Die genossenen Lebensmittel sind vielseitig. Sie wechseln sich aber saisonbedingt ab. Exotische Produkte, die nur im Ausland angebaut und zu uns exportiert werden, werden von Slow Food-Anhängern weniger oft gekauft.

Die Trennkost-Idee

Viele Menschen, die die Trennkost zur bevorzugten Ernährungsweise wählen, möchten Körpergewicht abbauen. Insofern wird Trennkost oft wie eine Diät behandelt. Das Konzept der Trennkost basiert auf einer strikten Trennung von stark eiweißhaltigen Lebensmitteln und kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln.

Wenn eine stark eiweißhaltige Mahlzeit genossen wird, sollte die nächste und kohlenhydratreiche Mahlzeit mindestens drei Stunden später eingenommen werden. Der Grund dafür wird in speziellen Gegebenheiten im menschlichen Verdauungs-System gesehen. Die Trennkost ist ansonsten vielseitig und abwechslungsreich. So gut wie alles kann und darf gegessen werden – nur zu unterschiedlichen Zeiten.

Der Vegetarismus

Wer oder was ein Vegetarier ist, ist nicht immer ganz klar. Unter diesem Oberbegriff finden sich so verschiedene Vegetarismus-Interpretationen wie die der Flexitarier, der Pescetarier, der Lacto-Vegetarier, der Ovo-Lacto-Vegetarier und der Rohköstler unter einem Dach. Da die Vegetarier unterschiedliche Gewichtungen auf bestimmte ernährungsbedingte Tabus legen, unterscheidet man ihre Ernährungsweisen auch namentlich voneinander.

Die “Ovo-Vegetarier” essen zwar Eier, meiden aber sämtliche Milchprodukte. “Lacto-Vegetarier” essen zwar alle Milchprodukte, aber grundsätzlich keine Eier. “Ovo-Lacto-Vegetarier” essen kein Fleisch. Dafür addieren sie Eier und Milchprodukte in ihren Speiseplan. Dieser besteht vor allem aus Obst und Gemüse, Getreidegerichten und Hülsenfrüchten, Salaten, Pilzen und Kräutern.

Unter Ernährungsmedizinern gelten alle Formen des Vegetarismus als gesund, sofern ein vegetarier kein “Pudding-Vegetarier” wird. Die sogenannten Pudding-Vegetarier essen bevorzugt vegetarisches Fast Food und nährstoffarme Nahrung aus industrieller Fertigung. Sie ziehen Puddingartiges und süßes Gebäck den gesunden Lebensmittel vor.

Der Veganismus

Der Veganismus versteht sich – streng genommen – als weit mehr, als nur den Verzicht auf jegliche tierischen Bestandteile in der Nahrung zu propagieren. Das gesamte Leben soll – einem striktem Veganismus-Konzept zufolge – nach und nach von tierischen Produkten befreit werden. Das schließt auch das Tragen von Lederschuhen oder Wolljacken, das Trinken von Wein oder Fruchtsaft, die mit Schweinegelatine geklärt wurden oder tierische Bestandteile ein, die irgendwo enthalten sind.

Den strengen Veganismus zu 100 Prozent durchhalten kann vermutlich kaum jemand. Das gelingt angesichts vieler Produkte mit nicht-deklarierten tierischen Bestandteilen nur schwer. Außerdem werden Nahrungs- und Genussmittel oder Kosmetika oft mit Hilfe tierischer Substanzen hergestellt, ohne dass diese noch enthalten sind. Tierversuche sind ebenfalls ein Grund, bestimmte Kosmetika oder Medikamente zu meiden. In vielen Fällen erfahren Veganer erst nach und nach, was sie alles meiden müssten. Die Liste wird lang und länger. Sie erstreckt sich potenziell auf alles, was einen umgibt – sofern es irgendwie in Berührung mit Tierleid oder der Ausbeutung von Tieren gekommen ist.

Doch der gute Wille ist bei vielen Veganern vorhanden. Die meisten Veganer verzichten auf sämtliche tierischen Produkte, deren tierische Bestandteile ihnen bewusst sind. Konflikte zwischen militanten Veganern und weniger konsequenten Vegan-Verfechtern sind ebenso vorprogrammiert wie solche mit Nicht-Veganern. Viele Veganer beginnen als Vegetarier, bevor sie sich aus Überzeugung nur noch vegan ernähren. Bei einer ausgewogenen veganen Kost können Veganer gesund leben. Sie verzehren viele pflanzliche Proteine, kaufen gesunde Fette, essen frisch zubereitete Salate, Kräuter, Obst und Gemüse. Vitamin 12 und Eisen müssen aber oft substituiert werden.

Bei häufigem Verzehr von Zuckerhaltigem, von Weißmehlgebäck und stark verarbeiteten veganen Fertigprodukten leben Veganer jedoch genauso ungesund wie Fast Food-Esser. Zwar ist veganes Fast Food oft gesünder. Nährstoffdefizite sind bei einseitiger Ernährung und Ballaststoffmangel auf lange Sicht dennoch möglich.

Die gesunde Vollwerternährung

Vollwertig zu essen, bedeutet in erster Linie: auf alles, was minderwertig ist, zu verzichten. Damit sind stark verarbeitete Produkte wie Weißzucker, geschälter Reis und Weißmehl schon einmal tabu. Unter den Verfechtern einer vollwertigen Ernährung finden sich viele, die ihre Haferflocken aus frischem Hafer selbst flocken. Das umschifft die thermische Behandlung der fertig gekauften Haferflocken aus dem Supermarkt. Brot, Kekse und Kuchen werden aus selbst frisch gemahlenem Korn gebacken. Statt gezuckertem Müsli oder Supermarkt-Cerealien wird oft Frischkornbrei gegessen.

Raffinierter Zucker ist unter Vollwertköstlern ebenso verpönt wie weißer Reis oder Weißmehl. Gesüßt wird möglichst wenig – und wenn dann mit natürlichen Süßungsmitteln wie echtem Bienenhonig, Agavendicksaft oder Ahornsirup. Als Maxime der Zubereitung von Vollwertkost gilt – gemäß der Ernährungs-Päpste Bircher-Benner oder Bruker – eine möglichst natürliche Zubereitungsart. Diese gewährt den vollen – falls nicht möglich, einen möglichst umfassenden – Erhalt aller Nährstoffe in einem Lebensmittel.

Interessant ist die in der Wikipedia gemachte Unterscheidung zwischen den Begriffen “Vollwertkost”, “vollwertiger Ernährung” und “Vollwerternährung”. Richtig verstandene Vollwertkost ist ballaststoff- und nährstoffreich. Sie sättigt nachhaltig. Deswegen essen vollwertig lebende Menschen meistens weniger. Einen mehr oder weniger großen Teil der verzehrten Lebensmittel verzehren viele Vollwertfans roh.

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